Die Geschichte von St. Jürgen

Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Jürgen Rendsburg erstreckte sich vom Altstädter Friedhof bis an die Ortsgrenze von Fockbek und schloss Seemühlen-Nord ein. Im Süden war die Mühlenau der "Grenzfluß". Der Stadtteil Mastbrook grenzt an die Nachbargemeinden Rickert und Büdelsdorf. Die Bebauung des Gebietes nördlich des Kronwerks hat sich nach dem Krieg mit dem neuen Stadtteil Mastbrook derart entwickelt, dass eine verstärkte kirchliche Betreuung unumgänglich wurde. Zu diesem Zweck baute die damals zuständige Christkirchengemeinde 1953 an der Ahlmannstraße neben dem Rotenhof einen vom Rendsburger Architekten Hermann Rohwer entworfenen Kirchsaal, der einen Glockenturm besaß und damit dem Charakter einer Kirche entsprach. Schon 10 Jahre später reichte dieser Bau für die stark angewachsene Gemeinde nicht mehr aus. Daraufhin errichtete die Gemeinde nach den Plänen des Kieler Architekten Ernst Mackh am Butterberg ein neues Gotteshaus, das Bischof Hübner am 4.12.1966 auf den Namen St. Jürgen weihte.

Die Bezeichnung "Butterberg", die an verschiedenen Stellen in Norddeutschland zu finden ist, deutet nach Ansicht der Heimat- und Volkstumsforschung auf vorchristliche Kultstätten germanischen Ursprungs hin, die der Verehrung der "Beten", der drei Göttinnen Erde, Sonne und Mond dienten. Auch sollen die Butterberge im Hochzeitsbrauchtum eine Rolle gespielt haben.

Im Jahre 1968 wurde die Kirchengemeinde St. Jürgen selbständig und verließ damit die Neuwerker Christkirchengemeinde.

Im Jahr 2022 fusionierten die drei Rendsburger Kirchengemeinden St. Jürgen, St. Marien und die Christkirchengemeinde und bilden seitdem gemeinsam die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rendsburg. Der Bezirk und die Kirche St. Jürgen sind nun Teil dieser großen Gemeinde. 

St. Jürgen ist die niederdeutsche Bezeichnung für den Heiligen Georg (Jörg = Jürgen) der den Drachen besiegte und im Jahr 303 im Heiligen Land gestorben sein soll. Der Name hat in der Gegend um den Butterberg Tradition, denn bereits 1375 wird eine Schenkung erwähnt, nach der ein ursprünglich am Seekenbek (Seeken = Siechen) liegender St. Jürgenhof als Armen- und Krankenanstalt (Sygehus) von einem Adligen namens Man Porsevelt gestiftet worden war. Die Stiftung wurde später mit anderen vereinigt und der Hof 1691 abgebrochen und zum heutigen Rotenhof verlegt.