Astrid Bantje wurde am 3. März 2024 zur Prädikantin berufen und gesegnet

Ein Interview mit Astrid Bantje, unserer Prädikantin

In evangelischen Gemeinden predigen nicht nur ausgebildete Pastorinnen und Pastoren, sondern auch Prädikantinnen und Prädikanten.
Am Sonntag 03.03.2024 bist du im Gottesdienst im Schleswiger Dom von Propst Block als Prädikantin für den Kirchenkreis berufen und gesegnet worden.
In deinem normalen Berufsalltag bist du Bibliothekarin in der Stadtbibliothek Rendsburg, der Umgang mit Büchern und Medien verschiedener Art und Menschen ist dir vertraut.

Welches Erlebnis bzw. welche Erfahrung hat dich motiviert, dich diesem besonderen Ehrenamt in einer Kirchengemeinde zuzuwenden?
Über die Jahre war ich häufiger bei Gottesdiensten beteiligt. Dies machte mich neugierig darauf, den Ablauf und die Inhalte eines Gottesdienstes zu verstehen. Ich habe andere Prädikantinnen im Kirchenkreis erlebt und der Hinweis auf die Ausbildung hat mich motiviert, mich zu bewerben.

Was hat dich an der zusätzlichen Ausbildung zur Prädikantin besonders gereizt?
Ich mag die alten und auch neuen Kunstschätze in den Kirchen, die so viel vom Glauben der Menschen verschiedener Zeiten erzählen. Im Gottesdienst geht es für mich darum, neben den alten Texten und Gebeten auch von unserem heutigen Glauben in einer verständlichen Sprache zu reden. Im Prädikantenkurs hatten wir einen geschützten Raum und konnten viel ausprobieren – das war sehr wertvoll.

Welche Aufgaben darfst und kannst du jetzt in der Gemeinde übernehmen?
Ich bin im Schleswiger Dom feierlich beauftragt worden, das Evangelium in Wort und Sakrament öffentlich zu verkündigen – d.h. ich darf Gottesdienste halten, das Abendmahl einsetzen und taufen.

Welche Aufgaben sind für dich besonders herausfordernd?
Manche Predigttexte sind harte Nüsse, sie erschließen sich erst nach und nach oder bleiben teilweise fremd. Dann finde ich es umso wichtiger, den Funken Hoffnung, den eigentlich alle Texte beinhalten, herauszuarbeiten.
Eine Schwierigkeit ist für mich das liturgische Singen. Ich singe gern mit anderen Menschen, jedoch allein ist meine Singstimme unsicher. Deshalb suche ich nach Alternativen für das gewohnte Kyrie und Gloria.

Was wünschst du dir für die Kirche der Zukunft?
Ich träume von einer lebendigen offenen ökumenischen Kirche. Angebote zum Mitmachen, niedrigschwellig auch für Menschen ohne Kirchenbindung.

Das Interview führte Ulrike Taege.